„Der im urbanen Umfeld durch Treppen, Gehwege und Schilder scheinbar klar geregelte Weg - als Symbol für die Körperentfremdung der modernen Zivilisation verstanden - wird verlassen. Parkour versucht, die Unabhängigkeit des Individuums zurückzuerobern“ (Matros, 2010, S. 1).
Wer wir sind
Was uns wichtig ist
Wie man auf Parkour gekommen ist, ist individuell oft sehr unterschiedlich. Was für uns alle jedoch als ein Hobby startete, entwickelte sich mit der Zeit zu einer Aktivität mit höherem Stellenwert. Für uns blieb Parkour nicht nur eine Sportart, effizient Hindernissen zu überwinden, sondern wurde eine Kunst mit der wir uns physisch ausdrücken. Es geht nicht um die reine Schnelligkeit von A nach B zu kommen oder um die reine Kraft, die erforderlich ist, um ein Hindernis zu überwinden (z. B. Mauer hochklettern). Es geht um die Kombination beider in Verbindung mit dem essentiellen Bestandteil: Kontrolle.
Die Kontrolle ist die schwierigste und doch die wichtigste Fähigkeit, die wir unseren Parkour-Schülern und -Schülerinnen bzw. TeilnehmerInnen lehren. Kontrolle lässt die Bewegung, die wir ausführen leicht, flüssig und dynamisch aussehen. Sie gibt uns die Sicherheit und das Vertrauen in unser Können, da bei vorhandener Kontrolle, z. B. bei einem Sprung, die unbestimmbaren Faktoren wie der Zufall oder das Glück eine geringere oder kaum beeinflussbare Rolle spielen. Es ist eine Kunst, stets die Kontrolle in jeder Bewegungssituation zu haben.
Was ist, wenn man in einer Drehbewegung in der Luft ist und nur einen Bruchteil einer Millisekunde hat, in der man reagieren kann? Kontrolle im Parkour heißt nicht, dass man stets einen statischen Fixpunkt hat, wie z. B. wenn man sich an irgendetwas festhält. Kontrolle heißt auch nicht, dass man zu jeder Zeit alles mit vollem Bewusstsein wahrnimmt und die Möglichkeit hat in jeder gegebenen Millisekunde reagieren kann. Wir von MyParkour verstehen Kontrolle als einen Zustand, in dem man auch bewusst unkontrollierbare Faktoren akzeptiert und damit arbeitet, statt sich zu verunsichern. Das heißt, in unserem Beispiel ist Kontrolle gegeben, wenn der Praktizierende die Technik bereits verinnerlicht hat und weiß, wie nach dem „unkontrollierbaren“ Moment sicher zu landen ist. Des Weiteren ist Kontrolle gegeben, wenn der Praktizierende sein eigenes Können adäquat einschätzen kann und dementsprechend seine Schnelligkeit und Kraft mit den Anforderungen abgleicht, die zur Überwindung des Hindernisses notwendig sind. Nur so kann sicheres und eigenständiges Training gewährleistet werden und dafür ist unser nachhaltiges Training von MyParkour da.
Die Kunst ist es somit scheinbar gefährliche, unüberwindbare Hindernisse mit Leichtigkeit, Selbstvertrauen und fließender ästhetischer Bewegung zu überwinden. In einer scheinbar unkontrollierbaren Situation die Kontrolle zu haben, sodass nach Zufall und Glück aussehende Bewegungen nichts anderes als rein trainierte und geplante Bewegungen sind, die vom Praktizierenden bis zur Natürlichkeit mit viel Geduld und Spaß verinnerlicht wurden.
Für diese Kunst stehen wir von MyParkour Berlin.
Für diese Kunst steht Born to Flow.